So lange wie ich nichts Neues geschrieben habe, erschreckt es mich doch. Auf der Baustelle gehts schleppend voran und wenn ich die Gründe aufschreiben würde, müsste ich wieder drüber nachdenken und würde mich wieder ärgern. Als einfach weitermachen und lieber den nächsten Artikel schreiben…. 🙂
Hausansicht ohne Gerüst
Die Nachbarn werden sich momentan wundern, da unser Gerüst abgebaut wurde, obwohl der Putz noch nicht fertig ist.
Der Grund ist die Empfehlung unserers Planers den Oberputz erst im neuen Jahr aufzutragen.
Dies soll verhindern, dass dieser (Setz-)Risse bekommen könnte, da der Unterputz nun über den Winter aushärten kann und sich das Haus an sich bereits größtenteils setzen kann.
Die Meinungen gehen an dieser Stelle wieder auseinander, aber als Bauherr geht man da dann doch lieber
auf die sichere Seite, wenn die Erfahrungen hier schon anderes zeigten.
Nun ohne Gerüst sieht man das Haus mit ungestörtem Blick zum allerersten Mal.
Trocknungsphase
In den letzten Wochen wurde hauptsächlich geputzt. Da wir Lehmputz nehmen, welcher sehr viel Wasser bindet,
muss eine große Menge wieder aus dem Haus verdunsten. Dafür haben ich die provisorische Heizung angestellt und dann noch zusätzlich einen kleinen Heizlüfter, den mir unser Nachbar freundlichweise geliehen hat. Der Lehmputz an den Wänden trocknet allerdings sehr langsam, vor allem in der Diele. Warum kann sich unser Architekt nicht so recht erklären, da dieser Raum ja quasi von allen Seiten gut durchlüftet ist.
Fachwerkwände fertig gestellt
Ende September war es dann endlich soweit. Die Lehmsteinwände sind fertig. Alle in Eigenleistung erstellt.
Nun steht die Frage im Raum, verschlemmen oder nicht. Verschlemmen bedeutet eine dünne „Putzschicht“ aus Lehmschlämme über die Steine streichen. Allerdings geht dann die Struktur etwas verloren und die Fugen heben sich farblich nicht mehr von den Steinen ab.
Abdichtung der Fensterrahmen
Heute haben wir mal wieder Eigenleistung erbracht. Diesmal ging es darum, die neu eingebauten Fenster zu dämmen.
In den heutigen Häusern geschieht das mit Bauschaum. Dies „passt“ aber nicht zu einem ökologischen Haus und es kommt Hanf zum Einsatz.
In diesem Fall gibt es sogar eine sehr praktische Lösung dafür. Das s.g. Kalfaterband. Eine Mischung aus Hanf und Flachs und aufgrund der seilartigen Form gut als Dämmstreifen am Fenster zu verarbeiten
Wir haben zu viert in wenigen Stunden alle bisher eingebauten Fenster abgedichtet.Das macht dann sogar richtig Spaß.
Baufortschritt & Estrich II
Allgemein muss ich sagen, dass sich der Baufortschritt in den letzten 4 Wochen hinzog. Jedes Gewerk, welches aktuell dran war, hatte sich für mein Gefühl etwas zu viel Zeit gelassen. So richtig verantwortlich kann man auch keinen machen, wir wollen ja auch, dass es letztendlich ordentlich gemacht wird, auch wenn 1,2 Wochen länger vergehen. Aber das sollte dennoch die Ausnahme bleiben, sonst summiert sich der Verzug ja doch erheblich.
Letzte Woche kam die letzte Schicht Estrich rein. Wie vielleicht bereits erwähnt, besteht diese
aus dem gleichen Material wie das Mauerwerk: Liapor.
Isofloc Einblasdämmung
Fachwerkwand in Eigenbau II
Nun, wie ich ahnte habe ich mich bei der Fackwerwand zu sehr bemüht, wenn man das so sagen kann. Die Fugen sollen einfach abgezogen werden, nachdem man die Steine gesetzt hat und fertig ist. Dabei enstehen zwar keine glatten Fugen, aber die die Leichtlehmsteine sowieso keine glatte Struktur besitzen und die Oberfläche noch verschlämmt wird, ist dies so vollkommen ausreichend.
So ging es dann weiter und ich habe nun quasi täglich viele Stunden damit verbracht die Wände auszufüllen. Das Zusägen hält am meisten auf und nach nun mehr als 1 Woche ist vielleicht gerade mal die Hälfte geschafft. Das Thema Eigenleistung erhält bei dieser schweren Arbeit eine ganz andere Bedeutung und ich kann jedem nur empfehlen sich genau zu überlegen, wieviel Zeit und Kraft er bzw. seine Helfer dafür aufbringen können. Wenn die Wände fertig sind, werde ich an die nächsten Entscheidungen auch differenzierter rangehen. 😉
Wenigstens kann man sein Leben lang auf diese Wand schauen und weiß, dass man sie selber erschaffen hat. (Mit allen Fehlern, die darin enthalten sind 🙂 )
Bautafel / Baustellenschild
Es ist ja üblich oder besser gesagt Vorschrift an der Baustelle eine Bautafel anzubringen, welche Kontaktinformation über die am Bau Beteiligten enthält. Unser Bauleiter hatte diese einfach A4-Blatt auch angefertigt und ich habe es angebracht.
Wir hatten vor kurzem bereits einen überraschenden Anruf einer Handwerkervermittlerin, ob wir noch offene Gewerke hätten. Das ist soweit ja ganz ok, es kann ja wirklich nützlich sein.
Doch heute wurden wir überrumpelt. Erst klingelte es 10 Minuten vor der Ankunft zu Hause am Handy mit unbekannter Nummer und als wir zu Hause ankamen, begrüßte uns ein Mann mit den Worten „Sie bauen doch…“.
Er war von einer Fensterbaufirma und hatte wohl unsere Bautafel genutzt, um Werbung zu machen. Allerdings finde ich es schon dreist gleich ohne Vorankündigung am Samstag Nachmittag bei den Bauherren vor der Wohnungstür aufzuschlagen. Das alles ist ja nur möglich, da unsere Adresse auf der Bautafel steht, was mich eigentlich schon immer ein wenig störte.
Das war uns heute einfach zu persönlich. Daher gleich mal in die Bauordnung geschaut, welche Mindestangaben erforderlich sind, damit wir die Bautafel dementsprechend ändern können.
SächsBO
§ 11
(3) Bei der Ausführung nicht verfahrensfreier Bauvorhaben hat der Bauherr an der Baustelle ein Schild, das die Bezeichnung des Bauvorhabens sowie die Namen und Anschriften des Entwurfsverfassers, des Bauleiters und der Unternehmer für den Rohbau enthalten muss, dauerhaft und von der öffentlichen Verkehrsfläche aus sichtbar anzubringen.
Kein Wort von Adresse des Bauherren, wenn ich es richtig interpretiere.
Fachwerkwand in Eigenbau I
Heute habe ich mich zum ersten Mal im eigenen Haus als Maurer versucht. Die ersten 3 Reihen habe ich gemauert, damit der Elektriker dort ebenfalls einen Schalter einbauen kann. So gibt es keine Verzögerung – die durch den Bauherrn verursacht wäre.
Die Fugen sind noch nicht fertig – also bitte kein zu strengen Urteile. 🙂
Die Steine selber werden noch mit einer Lehmschlämme überstrichen, so dass die groben Poren und Kanten abgemildert werden und sanfter wirken werden. (so die Theorie)